Vorgeschichte

Der Zusammenbruch des Nationalsozialismus in Deutschland brachte im Frühjahr 1945 dem Deutschen Volke die Freiheit von Zwang und Furcht, von Not und Tod. Die Demokratie feierte Wiederauferstehung und will auf dem furchtbaren Erbe der NSDAP, auf den materiellen und seelischen Trümmern unseres Volkes, den Neuaufbau Deutschlands mitvollziehen.
Bayern, das konservativste aller deutschen Länder, ging sofort an die Gründung alter und neuer Parteien. Anstelle der einst in Bayern führenden katholischen “Bayrischen Volkspartei” wurde die neue Bayerische “Christlich-Soziale-Union” ins Leben gerufen, die eine Vereinigung aller christlich-demokratisch und sozial denkenden Bauern, Arbeiter, Handwerker, Beamten und Mittelständlern politisch erfassen will.
In Brand hat der katholische Aktionsausschuss der Expositur am 29. Oktober 1945 zur neuen Partei Stellung genommen und als Vertreter und Sprecher des katholischen Volksteils von Brand, Herrn Schreinermeister Hans Weiß für die Unionsarbeit beauftragt.
Er führte auch Mitte Dezember zu diesem Zweck die Verhandlungen mit dem evangelischen Pfarrer, Herrn Konrad, den wiederum Herrn Webermeister Hans Schuffenhauer als Vertreter des evangelischen Volksteils von Brand mit der Zusammenarbeit und Führung der Union bestellte. Auf beiden Seiten wurde von sühnigen und einsichtigen Männern die neue Unionspartei mit Freude und Eifer in Angriff genommen.
Mittlerweile war am 1. Dezember 1945 in Marktredwitz die Christlich-Soziale-Union für den Landkreis Wunsiedel gegründet worden.

Gründung des Ortsverbands

Am 6. Januar 1946 fand in der Turnhalle Brand die Gründungs- und zugleich Wahlversammlung der Christlich- Sozialen Union Ortsgruppe Brand statt. Von einem überaus gut besuchten vollen Saale der Turnhalle wies der Redner Bezirksdirektor Hans Weber aus Weiden in einer tiefen und erschöpfenden Rede Ziel, Weg und Aufgaben der Christlich-Sozialen Union in Bayern auf.
Anschließend wurde durch die ersten Mitglieder der Ortsvorstand in geheimer Wahl gewählt. Ergebnis: 1. Vorsitzender Hans Weiß, 2. Vorsitzender Hans Schuffenhauer, Schriftführer: Andreas Strahl, Kassier: Völkl Max. Die Wahl der Rechnungsprüfer wurde auf eine kommende Mitgliederversammlung zurückgestellt. Zugleich wurden in direkter und geheimer Wahl die Kandidaten für die Wahlvorschlagsliste der Christlich-Sozialen Union für die kommende Gemeindewahl am 27. Januar 1946 aufgestellt.
Alles in allem kann gesagt werden: Die Brander Bevölkerung hat auf beiden Teilen gezeigt, dass sie den Ernst der Zeit verstanden hat und bereit ist, sich über alle Konfessionen hinweg für ein großes und unserem Volke zum Segen werdendes Ziel einzusetzen. Ein Ziel, das auf den christlichen Grundsätzen der Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit gegründet ist (aus dem Gründungsprotokoll).

Der CSU Ortsverband Brand in den Jahren 1946 - 2003

Der CSU Ortsverband Brand wurde am 06. Januar 1946 in der Turnhalle Brand gegründet. Mitglieder der Gründungsvorstandschaft waren
1. Vorsitzender: Hans Weiß sen.
2. Vorsitzender: Hans Schuffenhauer
Schriftführer: Andreas Strahl
Kassier: Max Völkel
Kassenprüfer: Fritz Barth; Hans Reitzner
Die erste Mitgliederversammlung fand am 08.01.1946 statt. Bei dieser waren bereits 20 Mitglieder der CSU Brand anwesend.
Am 27.01.1946 fanden die ersten Gemeindewahlen statt, bei welchen die CSU Brand 270 Stimmen erhielt und infolge dessen drei Gemeinderäte stellte:
Hans Weiß
Simon Kiesling
Hans Schuffenhauer
Nach 25 Jahren ununterbrochenem Vorsitz gab Hans Weiß sen. im Jahre 1971 den Vorsitz des CSU Ortsverbands Brand ab. Sein Nachfolger wurde Gerhard Heegen. Um seine außerordentlichen Verdienste und sein politisches Engagement für den Ortsverband Brand zu würdigen, wurde Hans Weiß sen. am 13.11.1971 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Nach 4 Jahren gab es erneut einen Wechsel an der Spitze der CSU Brand. Hans Heegen trat als Vorsitzender zurück und sein Nachfolger wurde Hans Weiß jun., der Sohn des Ehrenvorsitzenden Hans Weiß sen.
Am 01.01.1978 wurden im Zuge der Gebietsreform die Gemeinden Brand und Lorenzreuth eingemeindet und sind von nun an Stadtteile der Stadt Marktredwitz, jedoch erhielten sich die CSU Ortsverbände ihre Eigenständigkeit.
Allerdings gab es im Jahr 1978 erneut einen Führungswechsel beim Ortsverband Brand. Hans Rabitzer übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden.
Turnusgemäß fanden zwei Jahre später Vorstandswahlen statt, bei denen Alfons Prechtl den Vorsitz des CSU Ortsverbands Brand übernahm.
Am 18.03.1984 sorgte Alfons Prechtl für einen beachtlichen politischen Erfolg. Er wurde erster Stadtrat des CSU OV Brand.
Nach langem Engagement für die bayerische Politik kündigte Dr. Jürgen Warnke Mitte der 90er Jahre an, nicht mehr für das Mandat des Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis zu kandidieren.
1997 trat Dr. Hans Peter Friedrich als Kandidat für das Mandat des Bundestagsabgeordneten an und konnte ein Jahr darauf in den Bundestag einziehen.
Im Bayerischen Landtag vertrat Willi Müller den Stimmkreis Wunsiedel von 1970 bis 2003. Ab 2003 folgte Dr. Karl Döhler dem Abgeordneten und zeitweisen Staatssekretär, Willi Müller, in den Landtag.

Der CSU Ortsverband Brand in den Jahren 2003 - 2016

Alfons Prechtl führte bis ins Jahr 2003 die Geschicke des Ortsverbandes und gab nach 22 Jahren sein Amt ab. Der neue Mann an der Spitze des CSU Ortsverbandes Brand wurde Oliver Weigel.
Durch seine Ausbildung als Wirtschaftsgeograph und beruflicher Ausrichtung als Wirtschaftsförderer, legte Oliver Weigel auch besonderen Wert auf die Unternehmen und Betriebe in und um Brand. So wurden von nun an auch die verschiedensten Firmenbesuche organisiert, die ein detaillierteres Bild über die wirtschaftliche Situation in der Region verschafften.
In Brand stand vor allem die alte, baufällige Webereifabrik im Mittelpunkt. Nach langem Kampf konnte die CSU hier einen beachtlichen Erfolg erzielen. Der Abbruch des Fabrikgebäudes und die Sanierung des Geländes waren beschlossen.
Im Jahr 2008 standen in Marktredwitz Kommunalwahlen an, in dessen Vorfeld der langjährige ehemalige Vorsitzende Alfons Prechtl erklärte, nicht erneut zu kandidieren. In seiner beachtlichen Amtszeit als Stadtrat vertrat er stets überzeugend die Belange des Ortsverbandes Brand und konnte wichtige Impulse bei den verschiedensten Projekten einbringen.
Vorsitzender Oliver Weigel konnte bei dieser Wahl den „Brandner“ Stadtratssitz erfolgreich verteidigen und sicherte so auch den künftigen Einfluss unseres Ortsverbandes auf die Politik der Stadt Marktredwitz.
Neben den Kommunalwahlen fanden auch Landrats- sowie Landtagswahlen statt. Beide waren für die CSU von Erfolg gekrönt. So konnte mit Dr. Karl Döhler erstmals ein CSU Politiker das Amt des Landrats für sich gewinnen.
Besonders zu erwähnen ist ebenfalls der Einzug von Martin Schöffel in den Bayerischen Landtag. Nach Karl Döhler haben wir mit ihm weiterhin einen wichtigen Vertreter, der die Belange unserer Region in München vertritt.
Im Laufe der Jahre eroberten weitere technische Neuerungen den Markt, besonders das Internet gewann rasant an Bedeutung. So war es für die CSU Brand selbstverständlich sich besonders für schnellere DSL-Anschlüsse in unserem Ort einzusetzen.
2012 wurde mit einer Veränderung an der Spitze des CSU Ortsverbandes Brand eingeleitet. Zwei Jahre vor den nächsten Kommunalwahlen trat Oliver Weigel vom Amt des 1. Vorsitzenden zurück, was besonders seiner geplanten Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters geschuldet war. Sein Nachfolger wurde der im Jahr 2008 in die CSU eingetretene Matthias Standfest. Gemeinsam mit dem Vorstand und den Mitgliedern oblag es nun dem neuen Vorsitzenden den Ortsverband für die anstehenden Aufgaben und Wahlen auf Kurs zu bringen.
Der neue Vorsitzende knüpfte an die Erfolge der letzten Jahre an und führte die bekannten und auch in der Presse respektierten Firmenbesuche fort. Zu einem besonderen Markenzeichen der CSU Brand entwickelte sich auch die Beteiligung am Martinsumzug mit seinem Martini Fest, was mehrere Jahre schon am Tschinklstein stattfand und mittlerweile im Innenhof des Schlosses die historischen Mauern belebt. Mittlerweile finden auch die weit bekannten Holzarbeiten, deren Nachfrage von Jahr zu Jahr zunimmt, besondere Beachtung. Zahlreiche Spenden zur Unterstützung der Jugendarbeit konnten in den vergangenen Jahren an Kindergarten, ev. Bastelgruppe, oder auch an die kath. Ministranten übergeben werden.
Im Jahr 2013 begann für beide Ortsverbände Marktredwitz und Brand die heiße Phase des zukunftsentscheidenden Wahlkampfes mit einer gemeinsam erstellten Kandidatenliste. Richtungsweisend sollte die Klausurtagung beider Verbände sein. Mit verschiedenen Arbeitsgruppen wollte man sich noch weiter fokussieren und auf die Belange der Bürger konzentrieren.
In zahlreichen Veranstaltungen wurden die Ziele des OB-Kandidaten und der beiden Ortsverbände den Bürgerinnen und Bürgern nahegebracht. Dieser Aufgabe nahmen sich zahlreiche Kandidaten und Helfer aus unseren Reihen an und waren nahezu ständig in der innovativen „AnsprechBar“ in Marktredwitz vertreten.
2014, das Wahljahr, war gekommen. Nach einem kräftezehrenden Wahlkampf konnte die CSU, aber besonders der Ortsverband Brand, einen historischen Erfolg erkämpfen.
Mit Oliver Weigel wurde am 16.03.2014 erstmals ein CSU- Politiker Oberbürgermeister der Stadt Marktredwitz. Mit einem spektakulären Ergebnis von 66,26% aller Stimmen konnte Weigel ins „Rawetzer“ Rathaus einziehen.
Der Gewinn des Oberbürgermeisteramts war aber noch nicht das Ende des Erfolgs. Zusätzlich wurden mit Alexandra Himmer-Heinrich und dem Vorsitzenden Matthias Standfest zwei weitere Mitglieder aus Brand in den Stadtrat gewählt. Somit konnte die „Brandner“ Stadtratssitze verdoppelt werden.
Nach der gewonnenen Wahl 2014 begann aber erst die eigentliche Aufgabe. Es galt nun die Stadt Marktredwitz und die Stadtteile auf Vordermann zu bringen. Jahrelang vernachlässigte Aufgaben in der Instandhaltung von Straßen wurden in Angriff genommen. Das Erscheinungsbild der Stadt Marktredwitz nach außen hin wurde in allen Bereichen modernisiert. Mittlerweile stehen zahlreiche Investitionen im gesamten Stadtgebiet in Bearbeitung bzw. kurz vor Ausführung.
Großer Gewinner der Behördenverlagerung aus München war Dank unseres Heimatministers Markus Söder die große Kreisstadt Marktredwitz. Die Ansiedlung der neuen Justizvollzugsanstalt im Gewerbegebiet Rathaushütte ist der Lohn für die Wende in der Stadt. Unserem Oberbürgermeister ist der genehmigte Haushalt durch die Regierung zu verdanken, welcher weiteren Spielraum für dringend notwendige Investitionen gibt.
Bei den Kommunalwahlen 2020 setzte die CSU und auch der Ortsverband Brand seine erfolgreichen Jahre in Marktredwitz fort. Oberbürgermeister Oliver Weigel wird mit 96,2% der Stimmen wiedergewählt. Mit 9 Stadträtinnen und Stadträten stellt die CSU die stärkste Fraktion im Stadtrat. Mit Ina Richter zieht ein weiteres Mitglied aus dem Ortsverband Brand in das Gremium ein.
Von besonderer Bedeutung für die Zukunft der östlichen Ortsteile war die Entscheidung, in Brand eine neue Kindertagesstätte zu errichten. In der 2021 eröffneten Kita, St. Margarethen-Kindergarten“ sind inzwischen 100 Kinder in Krippe, Kindergarten oder Hort untergebracht.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Ausweisung des neuen Baugebietes „Hammerberg-West“. Rund 50 Familien können in bester Lage ihr Eigenheim errichten. Das eigens verlegte Nahwärmenetz mit Versorgung aus regenerativen Energien, sowie großzügige Grüngürtel erfüllen hier den Anspruch eines modernen und nachhaltigen Baugebietes.

Der Ortsverband Brand in Zahlen

Gründungsdatum: 06. Januar 1946
Gründungsvorstandschaft:
1. Vorsitzender Hans Weiß sen.
2. Vorsitzender Hans Schuffenhauer
Schriftführer Andreas Strahl
Kassierer Max Völkl

 

Vorsitzende seit 1946:
1946 – 1971: Hans Weiß sen.
1971 – 1975: Gerhard Heegen
1975 – 1978: Hans Weiß jun.
1978 – 1980: Hans Rabitzer
1980 – 2003: Alfons Prechtl
2003 – 2012: Oliver Weigel
(Seit 2014 Oberbürgermeister der Stadt Marktredwitz)
2012 – heute: Matthias Standfest

 

Ehrenvorsitzende:
Hans Weiß sen. (seit 1971)
Alfons Prechtl (seit 2003)

 

Mitgliederentwicklung seit 1946:
Aktuelle Mitgliederanzahl: 43
Altersdurchschnitt: 60,5 Jahren
2000er Jahre: ca. 36
1990er Jahre: ca. 49
1980er Jahre: ca. 46
1970er Jahre: ca. 22
1960er Jahre: ca. 20
1950er Jahre: ca. 25
Gründung und 40er Jahre: ca. 20

Historische Daten

• Amerikanische Truppen auf der Haingrün
• 1949 Staatsgründung BRD
• 1955 Eintritt BRD in NATO
• 01.01.1978 Eingemeindung von Brand nach Marktredwitz
• Quecksilberskandal 1985 Chemische Fabrik Marktredwitz
• DDR Flüchtlinge aus Prager Botschaft kommen in Marktredwitz am Bahnhof an
• Mauerfall 1989
• Schließung Camp Gates 1992
• 1997 Dr. Hans Peter Friedrich tritt Nachfolge von Dr. Jürgen Warnke als Kandidat für das Bundestagsmandat in unserem Wahlkreis an
• 1998 Hans Peter Friedrich zieht in den Bundestag ein und wird später Bundesinnenminister und Bundestagsvizepräsident
• 02.03.2008 Dr. Karl Döhler wird Landrat im Landkreis WUN
• Martin Schöffel Mitglied des Landtags seit 20.10.2008
• 16.03.2014 Oliver Weigel wird Oberbürgermeister der Stadt Marktredwitz
• 2014 Ortsverband Brand stellt erstmals zwei Stadträte in Marktredwitz
• 15.03.2020 Oliver Weigel wird in seinem Amt als Oberbürgermeister bestätigt
• 15.03.2020 Der bisherige Bürgermeister der Gemeinde Bad Alexandersbad,
Peter Berek, wird neuer Landrat im Landkreis WUN
• 2020 Ortsverband Brand stellt erstmals drei Stadträte in Marktredwitz